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Verfasst am 01.08.2019 um 09:35 Uhr

Wenn das Wasser knapp wird   

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Praktische Beispiele für das richtige Wassermanagement von Sven Wachtmann

Was passiert bei uns? Der CO2-Gehalt in der Luft steigt, die Temperatur steigt, die Sonnenaktivität nimmt ab, es wird trockener, die Winter werden kürzer. Das richtige Wassermanagement ist also ein sehr wichtiges Thema in unserer jetzigen Zeit der Klimaveränderung. Jeder Gartenfreund sollte daher die geeigneten Möglichkeiten nutzen.

Trockenheit in unseren Gärten

Seit 2018 haben unsere Gartenböden viel zu wenig Wasser durch Niederschläge erhalten. Dabei ist es für unsere Obst- und Gemüsepflanzen unerlässlich, um eine gute Ernte zu produzieren. In diesem Jahr werden wir vor großen Problemen stehen, wenn es nicht eine Wetterwende gibt. Die ersten Folgeschäden des Sommers sind bereits an immergrünen Pflanzen erkennbar. Zudem treten gehäuft Schadinsekten auf, wie z.B. diverse Splintkäfer, die geschwächte Gehölze befallen und diese absterben lassen. Wichtig ist, dass diese abgestorbenen Pflanzen gerodet werden.


Was bei trockener Witterung unternehmen?

Die Antwort umfasst eigentlich einen komplexen Prozess, was im eigenen Garten an Möglichkeiten unternommen werden kann. Diese verlangen jedoch auch einen Weitblick eines jeden Gartenfreundes. Nachfolgend finden Sie Vorschläge für praktische Maßnahmen.

Praktische Maßnahmen

  • Setzen Sie eine effiziente Bewässerungstechnik wie Tröpfchen oder Mikrobewässerung im Garten ein.
  • Fördern Sie die Wasseraufnahmefähigkeit des Bodens, indem Sie ihn mit organischem Material anreichern, etwa durch Zufuhr von Kompost.
  • Sorgen Sie für eine ganzjährige Bodenbedeckung mit Gründüngung, Mulch, Rasenschnitt, Vlies, um die Verdunstung zu reduzieren.
  • Schaffen Sie Feuchtbiotopen in Form von Teichen oder kleinen Mulden, um so im Garten die Temperatur abzusenken und die Verdunstung zu erhöhen.
  • Nutzen Sie Regenwasser (z.B. Regenwassertank).
  • Wässern Sie früh am Morgen und durchdringend die wichtigsten Kulturen.
  • Achten Sie grundsätzlich auf eine Bedarfs- und zielgerichtete Bewässerung der Pflanzen. Daher möglichst ausgiebig wässern, dafür nicht so oft! Kontrollieren Sie, ob der Boden (tiefere Schichten) auch feucht ist.
  • Bei jungen Kulturen ist zudem das Hacken der obersten Bodenschicht empfehlenswert. Denn es unterbricht den Wassertransport und vermindert so die Verdunstung.
  • Beobachten Sie, wie Ihre Pflanzen und Obstbäume mit dem Klimawandel zurechtkommen. Es ist nicht nötig, gleich alles auszuwechseln. Wählen Sie bei einem notwendigen Neukauf widerstandsfähige, resistente, hitze- und trockenheitstolerante, robuste Pflanzen. Bevorzugen Sie zudem tief wurzelnde Arten und Sorten, Stichwort „Klimapflanzen“ bzw. „Klimabäume“.


Gartenfreunde sind Wassermanager!


Sven Wachtmann (Vorstandsmitglied Fachberatung des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V.)



Fotos: Sven Wachtmann (Tröpfchenbewässerung), Pixabay (Hochbeet mit Strohmulch)

Der Beitrag ist auch in der Verbandszeitschrift 'Berliner Gartenfreund', August 2019, Seite 8/33, Verlag W. Wächter, erschienen.